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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
Volume >
2
Werner Becker
Technischer Fortschritt und das Freiheitsverstandnis der liberalen Demokratie
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Ich erörtere die beiden folgenden Thesen:1. Der technisch-wissenschaftliche Fortschrift ist als Ganzes nicht zu steuern, und zwar gerade dann nicht, wenn er eine Zivilisation wie die unsere westliche total durchdringt. Die Nichtplanbarkett des Gesamtprozesses ist seine wichtigste Rahmenbedingung. Man hat aber einen ideologischen Begriff von Rationalität, wenn man den Entwicklungszug des 'Fortschrifts' deshalb als 'irrational' bezeichnen würde.2. Die Akzeptierung des Umstands, daß der technisch-wissenschaftliche Fortschritt nicht planbar ist, ist einer der augenfälligsten Preise, die wir für die Erhaltung der liberalen Demokratie bei uns zu zahlen haben.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
Volume >
2
Ervin Bóna
Einige Fragen der interdisziplinaren Verbindungen
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Der erste Teil des Vortrages ist don Ertwurf einer möglichen Typologie der interdiszipinären Verbindungen gewidmet, dann folgt eine einigermaßen ausführlichere Darlegung. Die Konkretislerung beschränkt sich auf den Kreis der biologischen Wissenschaften, die sich ln unserer Zeit sehr dynamisch entwickeln. Die Absicht des Vortrages ist die (skizzenhefte) Darlegung der Tatsache, daß die Forsehungsintegrationen betreffs ihrer Genese, Struktur und Funktion mannigfach sind und ihre differenzierte Handhabung und dialektische Deutung die Voraussetzung der weiteren Forschung bilden.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
Volume >
2
Vladimír Brožic
Norm und gesellschaftliche Praxis
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Die Verbindlichkeit einer Norm hängt ab: Von der Fähigkeit des Subjekts sich seiner sebst und seiner Lage bewusst zu werden, vom Niveau seiner Bestrebungen, von der Fähigkeit des Subjekts die eigene Vorhaben zu verwirklichen, von den objektiven Möglichkeiten die gesteckten Ziele zu erreichen. Dies bedeutete, dass der Streit zwischen wissenschaftlicher und unwissenschaftlicher Norm in letzter Instanz ein praktischer Streitfall ist, er kann nicht auf dem Felde der reinen Theorie, mit theoretischen Mitteln ausgefochten werden.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
Volume >
2
Rüdiger Bubner
Norm und Geschichte
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Norms are to be distinguished from imperatives in the kantian sense. They are based upon contingent factors with regard to their genesis, their content and their practical execution. Those factors representing the constitutive historicity of norms function as a necessary limitation for the claim to rationality of the norms themselves. The philosophical tradition of natural law and utopian constructions up to the present tends to neglect the historical dimension of norms - a dimension that can be clarified only through a hermeneutical theory of history.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
Volume >
2
L.P. Bujewa
Die wissenschaftliche und soziale Lenkung der Entwicklung des Menschen
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Die Meisterung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts setzt eine Koordinierung seines Inhaltes, seiner Ausrichtung und Tempern mit dem sozialen Fortschritt und der Menschlichen Entwicklung voraus. Das Vorhandensein einer inneren Verbindung zwischen der wissenschaftlichen und sozialen Lenkung dieser Prozesse ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Lösung dieser globalen Aufgabe. Dem Menschen bei der Beherrschung und Meisterung der Kräfte der eigenen Natur helfend trägt die Philosophie zusammen mit den konkreten Wissenschaften zur Realisierun der humanistlachen Aufgabe der Erkenntnis und Umgestaltung der welt
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
Volume >
2
M. Damnjanovic
Rationalismus und Rationalität
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Aus der Einsicht, dass das was rational nicht fassbar ist, bei weitem nicht irrational sein muss, möchte ich den Weg zum Vorrationalen beschreiten, das sich weder mit dem Ueberrationalen, das das Rationale in seiner Rationalität übertrifft, noch mit dem Noch-nicht-Rationalen, das das Rationale noch nicht erreicht, deckt. Das grundsätzliche Ueber schreiten oder Unterschreiten des Rationalen verweist also auf vor rationale, dem aber eine neuartige Rationalität oder Logizität anscheinend paradoxal zukommt. Es geht darum, die "Rationalität des Vorrationalen" als vorreflexive Sinngebung aufzuzeigen.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
Volume >
2
Seweryn Dziamski
Vom objektiven Charakter des Wertes
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In der Tradition des axiologisohen Gedankengutes herrscht die Überzeugung, daß der Objektivismus des Wertes sowohl vom Materialismus als auch vom objektiven Idealismus verkündet wird. Das negative Verhältnis zum axiologisohen Objektivismus wurde seitens der positivistischen Philosophie vertreten. Die marxistische Haltung zeichnet sich durch eine, objektive Erfassung des Wertzustandes aus. Bamt ditser Ansicht wird zum Wert solch ein objektiver Sachverhalt der gesellschaftlichen Prasis, der über seinen in den Vordergrund gerückten Zustand entscheidet. Indem die Werte in der Praxis als Klasse von Erscheinungen "an sich" bleiben, können sie mit der essentiellen Sphäre dieser Praxis identifiziert werden. Im Moment des Vordringens in das Bewußtsein, sobald sie im Bewußte ein der gesellschaftlichen Praxis existieren, werden sie zur Klasse von Erscheinungen "für sich"; und nur in diesem Sinne haben sie einen subjektiven Status.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
Volume >
2
Hans-Michael Elzer
Nichtkongruenz von Rationalität und Sozialität - ein anthropologisches Grunddatum
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Rationalität und Somialität sind keine deckungagleichen Effektoren in System "Mensch". Fortschritt in Naturwissenschaft und Technik, kaum Fortschritt und Harmonisierung im Sosialverhalten und im politischen Machtbereich. Das "Animal rationale et sociale" lebt aus diesem Widerspruch, - analog dem Dualismus von "Leib und Seele"« Auch die Artgeschichte hat diesen Gegensatz nicht überwunden. Die Philosophie hat sur theoretischen Aufklärung und praktischen Überwindung unterschiedliche Denkend Handlungsmodelle entworfen, die aber immer nur die Inkongruenz als Grunddatum konstatieren müssen.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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2
Frank Fiedler
Philosophie-Wissenschaft-Rationalität
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Wissenschaft und marxistisch-leninistische Philosophie sind Formen der Aneignung der natürlichen; und gesellschaftlichen Wirklichkeit zum Zwecke ihrer bewußten Beherrschung, Beide stehen untereinander in Wechselwirkung. Rationalität ist eine Eigenschaft menschlicher Tätigkeit, des Erkennens und Handelns, und immer auf Gesetzmäßigkeit bezogen. In diesem Sinne ist Rationalität nicht nur ein Merkmal der Einzelwissenschaften, sondern auch der marxistisch-leninistischen Philosophie, die die Rationalität der wissenschaftlichen Erkenntnis und das rationale Handeln, einschließlich der Wissenschaftliehen Tätigkeit gelber, miteinander vermittelt.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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László Erdei
Rationalitat und Widerspruch
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Der Satz vom Widerspruch vereinigt in sich zwei verschiedene Interpretationen. (1) p kann in derselben Hinsicht nicht zugleich bejaht und negiert werden, (2) Sind p und non-p zusammen wahr, so kann eine beliebige Aussage q von ihnen abgeleitet werden, denn non-p sei der Inbegriff des absoluten Ganzes der möglichen Aussagen, p ausgenommen. - (1) ist, indem es darum geht, ob ein Prädikat einem Subjekt zukommt oder nicht, auch in der dialektischen Logik gültig, (2) Ist nicht gültig, denn non-p hat im wirklichen Denken einen durch die Allgemeinheit der Termine der Aussage logisch immer genau umgrenzten Inhalt.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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2
Carl Friedrich Gethmann
Interne Wissenschaftssteuerung
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Durch KUHNs Konzeption der wissenschaftlichen Entwicklung ist das internalistische Verständnis wissenschaftlicher Rationalität fragwürdig geworden. Hier soll ein pragmatisches Verständnis von wissenschaftlicher Rationalität vorgeschlagen werdenv das die Steuerung durch sog. externe Faktoren nicht ausschließt, jedoch für eine solche vorausgesetzt werden muß. lazu muß allerdings die herkömmliche Aufgabenteilung zwischen (logisch-empiristischer) Wissenschaftstheorie und (funktiona- listischer) Wissenschaftssoziologie aufgegeben werden.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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Erhard Geissler
Zur dialektischen Beziehung zwisehen genetischem Material und genetischer Information
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Die Ergebnisse morekulargenetischer Forschungen machen deutlich, daß der bekannte Wiederspruch zwischen der Invarianz der Erbanlagen und ihrer Variabilität darauf zurückzuführen ist, daß im einen Fall auf die Veränderbarkeit des genetischen Materials, im anderen aber auf die Konstanz der genetischen Information Bezug genommen wird. Dies ergibt sich vor allem aus dem zunehmenden Verständnis von Mutagenesemechanlsmen und deren Konsequenzen. Nichtbeachtung dieser Erkenntnisse führt zwangsläufig dazu, daß aus den Ergebnissen der; Molekulargenetik unzulässige, weil unkorrekte Schlußfolgerungen abgeleitet werden.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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Walter Gölz
Max Weber und die gegenwärtige praktisehe Philosophie
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Zur Bestätigung der These, dass sich die Gültigkeit moralischer Normen und Werte nicht wissenschaftlich bzw. rational vbegründen lässt, wird gezeigt, inwiefern gegenwärtige Lösungsvorschläge die durch Max Webers 'Szientismus' gezogenen Grenzen nicht überwinden können: Der 'Kritische Rationalismus' hat keine wertungsunabängigen 'Basissätze' sur Verfügung, um ethische Hypothesen 'prüfen' su können. Und das von 'Konstruktivismus' und der 'Kritischen Theorie' zugrundegelegte Prinzip des herrsehaftsfreien Dialogs impliziert absolute Toleranz gegenüber jeder Art von irrationaler Grundentscheidung.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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Heide Göttner
Ist Fortschritt in den Geistes-Wissenschaften moglich?
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Im ersten Teil des Papiers wird der Begriff des wissenschaftlichen Fortschritts definiert. Ausgangspunkt ist die kritische Darstellung des Fortschrittshegriffs von Th. S. Kuhn. Die Ambivalenz seines Begriffs veranlaßte verschiedene Wissenschaftstheoretiker, nach genauen Kriterien für das Vorliegen von wissenschaftlichem Fortschritt zu suchen. Von diesen wird hier J.D. Sneeds Begriff der Theorienreduktion vorgestellt, der ein präzises Entscheidungskriterium liefert. Im zweiten Teil wird gezeigt, daß sich die Sneedsche Reduktionsrelation unter bestimmten Bedingungen auch auf geisteswissenschaften anwenden läßt.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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Arseni Gulyga
Mythos als eine illusorische Bewußtseinsform
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Mythos stellt die primitivste Form des Bewusstseins dar. Marx nannte ein diesen Bewusstsein ähnliches "das Herdenbewusstsein". In XX Jahrhundert ist ein mythologisches Verhältnis zur Natur nicht mehr möglich. Der Mensch hat mittlerweile gelernt, viele spontane Naturkräfte zu beherrschen, indes die Spontanität der sozialen Kräften beherrscht ihn immer. Und gleich den Wilden erkennt er seine Stellung nicht. Er ist Sklave und dünkt sich als Herr. Eben darin beruht die Hauptursache für die Existenz mythologischen Denkens in unseren Tagen.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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Rudolf Gumppenberg
Freiheit und wissenschaftlieher Fortschritt
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Ein Grundproblem der gegenwärtigen wissenschaftlich-technischen Revolution ist die Frage, wie der wissenschaftliche Erkenntnisfortschritt nicht nur "Sachzwänge", sondern praktische Freiheitsmotivationen in die Sozialgeschichte einsteuern kann. Hierzu scheint eine Revision dessen, was man bisher "wissenschaftlichen Fortschritt” nannte, unerläßlich. Anstelle rein kumulativer, naturwüchsig-evolutionärer oder auch formal diskursiver Vissenschaftsprozeßmodelle müßte die Dialektik von gesicherten Wahrheitsaussagen und freigesetzten Handlungsalternativen das Maß für den wissenschaftlichen Fortschritt abgeben. Diese These wird in vier Funkten sowohl wissenschaftsintern als auch von seiten externer Komponenten erläutert.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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Felix Hammer
Über Rationalität in der Religion
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Ausgehend von den religionspsychologischen Positionen Sigmund Freuds und Carl Gustav Jungs wird eine dreifache Rationalität von Religion auf gezeigt:1. Die objektive Rationalität religiöser Lehre in Pr5mmigk.it und Theologie.2. Die subjektive Rationalität religiöser Erfahrung im Kult.3. Die Grundrationalität eines Sinnvertrauens. Sie erseheint rein in der Religion, trägt aber auoh Philosophie und Binzelwissdnschaften.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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Erwin Herlitzius
Adäquatheit von Theorien in technischen Wissenschaften
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Mathematisierbarkeit setzt eigenständige Bemühungen in den Fachdisziplinem voraus. Sie ist abhängig von Objektstruktur und -funktion, von der Aussagekraft des Theoriebestandes und von der arbeitsteiligen Integration des Wissens. Fortschritte der Mathematisierung in der Technik unterliegen den Kriterium der praktischen und theoretischen Angenessenheit, entsprechend der Besonderheit der Ingenieurtätlgkeit. Die Heterogenität technischer Kennziffern ist dank ihrer ökemomischen Ambivalenz im Sinne sozialistischer Planmäßigkeit homogenisierbar.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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Hans-Ulrich Hoche
Verifikation und Falsifikation in der Normenbegründung
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Hare believeded to have good reasons for stressing tho role of falsification in justifying a moral judgment. Taking this seriously, we cannot accept the objection that he should have tailored his creditor example in terns of pemission rather than in terms of prescription. Difficulties, howerer, are due to the fact that, according to Hare, respectively my volitional reaction to a fictional situation is part and parcel of moral reasoning; for this kind of evidence (if we can use it at all) turns out to he no less 'verifying' than 'falsifying'. So it seems that the distinction between verificationism and falsificationism, though useful in metascience, cannot properly be transferred to metaethics.
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Der 16. Weltkongress für Philosophie:
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Harald Holz
Dritter Weg zwischen psychophysischer Identitätstheorie und Interaktionismus?
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Zwei systematische Konzepte (Epikur, M.Eigen u.a.) werden wechselweise aufeinander appliziert. Ergebnisse: 1. Sofern "Struktur" objektive Intelligenz besagt und sie kontinuierlich Komplexitätsgrade zuläßt, ist a) Materie immer schon als solche intelligibel, b) "Geist" in wenigstens einer Hinsicht materieimmanent. 2. Unvergänglichkeit formaler Gehalte, auch als individualisiert gedacht, widerspricht nicht einem evolutionären Naturbegriff. 3."Geist" und "Leib" im Menschen verhalten sich zueInander Kor-relational und synergistisch evolutlv
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